Weltklimagipfel: Rettet die Energiewende

Die Demo zum Weltklimagipfel am 4.11.2017 in Bonn
Das „ Event des Jahres“ für Opa und seine 4 Enkel

Für alle die nicht dabei sein konnten: Ihr habt was versäumt: So eine großartige, bunte, friedliche und dennoch engagierte Demo von überwiegend jungen Menschen, das war schon beeindruckend und ermutigend für unsere zukünftige Arbeit.
Mit Partnern aus der Bürgerenergie haben die Enkelkinder die anhängenden Transparente gezeigt und dazu den Text verteilt. Hierfür gab es Zustimmung von gleichzeitig demonstrierenden Bürgerenergiegenossenschaften, weil sie genau die gleichen Probleme bei geplanten Projekten haben und an angeblichen Naturschutzproblemen scheitern.
Zustimmung gab es auch von einer Führungsperson der GRÜNEN. In Mails der letzten Tage wurde die Aktion von wichtigen Vertretern des BUND ebenfalls für gut gefunden. Wenn man sieht, mit welch üblen Thesen „ Vernunftkraft“ und AfD gegen Klimaschutz und besonders gegen die Windkraft argumentieren, dann fehlt es an klaren Bekenntnissen zur Hauptsäule der Erneuerbaren. Es muss auch klargestellt werden, wer neben einigen Politikern und den Konzernen zum Scheitern der Energiewende beiträgt.
Es wurden zwar hervorragende Reden zum Kohleausstieg gehalten, aber wenig erläutert,
welche ausgereiften Techniken heute schon als Ersatz zur Verfügung stehen. Und noch
weniger wurde dargestellt, welchen ungeheuren Nutzen der weitere Ausbau der Windkraft
auch für den Naturhaushalt beinhaltet. Im anhängenden Text wird versucht, entsprechende
Möglichkeiten aufzuzeigen. Vielleicht können wir im BUND einmal in diese Richtung
diskutieren.
Wenn man die jetzt schon vorhandenen Alternativen zur Kohleverbrennung
engagiert propagiert, ist der Erfolg größer, als wenn man nur Forderungen
erhebt, so wichtig diese sind.
Mit Grüßen aus dem Westerwald
Karl -Heinz Groß
Weitere Infos auf aeks- energie.de


40 000 Windräder für den Naturschutz
Wie der Ausbau der Windkraft die Natur verbessert

Vorbemerkung: Der Klimawandel duldet keinen Aufschub. Die Klimaschützer in den
Verbänden fordern dazu eine Halbierung des Primärenergieverbrauches und eine
vollkommene Umstellung auf erneuerbare Energie. Dabei gehen fast alle Untersuchungen
davon aus, dass die Windenergie den Hauptanteil mit rd. 60 % zu den Erneuerbaren
beitragen soll. Dass das funktionieren kann, zeigt z.B. der BUND in seinem neuesten
„Konzept für eine Nachhaltige Energieversorgung“. Daraus beispielhaft einige Aussagen:
Der BUND fordert : Bis 2040 100% Erneuerbare Energie .Steigerung des Stromanteiles bei der Endenergie von 25 auf 70 %. . Anm: Trotz der geforderten Halbierung des Primärenergieverbrauches wird, wegen der Umstellung von Wärme und Verkehr auf sauberen Strom, der Stromverbrauch nicht abnehmen, sondern steigen. Von den laut BUND benötigen 715 TWh/a Strom sollen 400 TWh/a Windstrom -überwiegend an Land- sein und 190 TWh/a Sonnenstrom.
Der BUND fordert den Bau von 40 000 WEA an Land mit je 4 MW Leistung und geht dabei
von 2500 Vollaststunden aus. (Anm.: Diese sehr hohen Vollaststunden sind nur auf den
windhöffigsten Gebieten erreichbar.) Er fordert weiterhin die Ausweisung von durchschnittlich 2% der Landesfläche als Vorranggebiete für Windkraft. Diese sollen in einer bundesweiten Raumordnungsplanung mit der Landes- und der Regionalplanung abgestimmt werden. Vorschlag für ein aktives Mitwirken der Naturschutzverbände an dieser großen Aufgabe:
Der BUND erklärt,(andere Verbände sehen das ähnlich): „Der notwendige Ausbau der erneuerbaren Energie und insbesondere die Minimierung der Flächeninanspruchnahme ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Energiewende. Wichtiges Kriterium ist, die Biodiversität national zu erhalten und zu verbessern“. Die geforderte Minimierung der Flächeninanspruchnahme und die Verbesserung der Biodiversität lassen sich leicht erreichen: Man muss dazu die Ausweisung von Windkraftstandorten zunächst nur nach der Windhöffigkeit festlegen, weil man dann mit möglichst wenig Windrädern Natur und Landschaft belastet. Über die geforderte großräumige Bundes,- Landes-und Regionalplanung können dann auch großräumige Ersatz -und Ausgleichsmaßnahmen
festgelegt werden. Dabei können die Naturschutzverbände mit ihrer Sachkenntnis mitwirken und wesentlich zur Verbesserung der Biodiversität beitragen. Wie viele, derzeit an der Finanzierung scheiternde Maßnahmen ließen sich realisieren!!! Einige in der Praxis bewährte Beispiele :
Neuer Urwald in der zehnfachen Fläche der für den Bau einer WEA benötigten, im Wald. Ein
vielfaches an Flächenstilllegung beim Bau auf landwirtschaftlichen Flächen. Anlage von Biotopen für gefährdete Vogel-und Insektenarten, Wildkatzenkorridore, Sicherung oder Neuanlage von Naturschutzgebieten, Maßnahmen gegen Vogeltod an Freileitungen, Bildung eines Fonds für Erhaltungsmaßnahmen an Biotopen o.ä. usw. Geht man davon aus, dass von den geforderten modernen 40 000 WEA noch etwa 30 000 gebaut werden müssen, ergeben sich nach den Sätzen von RLP von 100 000 €/WEA allein für den Eingriff in das Landschaftsbild Ausgleichszahlungen, die für Naturschutz eingesetzt werden können, in Höhe von 30 000×100 000 = 3 Milliarden €. Hinzu kommen die Ausgleiche für Natureingriffe. Weil viele gute Standorte sich in öffentlicher Hand befinden können die Pachteinnahmen für notwendige Klimaschutzmaßnahmen verwenden werden, ein zusätzlicher Klimaschutzbeitrag.

Der Ausbau der Windkraft bietet eine Riesenchance für Klimaschutz und Naturschutz, wenn die Naturschützer aktiv mitwirken.