Interkommunal getragenes Bürgerenergieprojekt nimmt Fahrt auf
Nach den einstimmig gefassten Absichtserklärungen der vier Ortsgemeinderäte und der in Kürze bevorstehenden Entscheidung der Verbandsgemeinde Hachenburg zur Gründung einer gemeinsamen kommunalen Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) für den Windenergiepark Oberholz wurden in den letzten Tagen die Pachtverträge unterzeichnet.
Die Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Hachenburg, Gabriele Greis, konnte neben den vier Ortsbürgermeistern auch die Vertreter der in der Region ansässigen Bürgerenergiegesellschaften, die Vertragspartner der künftigen AöR, begrüßen.
Sie führte einleitend aus, dass man nach den anfänglichen Bestrebungen zur Errichtung einer Vielzahl von Windenergieanlagen und der darauf ausgerichteten Flächennutzungsplanung mit dem derzeit noch verbleibenden Bereich am Oberholz gleich wohl einen wichtigen Teilerfolg verzeichnen könne. Es gelte jetzt, gemeinsam mit den Bürgerenergiegesellschaften und den Genehmigungsbehörden alle weiteren Schritte im Hinblick auf eine allseits verträgliche Realisierung des Projektes anzustreben.
Mit dem Abschluss der Pachtverträge und der seitens der Verbandsgemeinde Hachenburg bereits geleisteten Vorarbeit bei der Flächennutzungsplanung und den avifaunistischen Untersuchungen seien die maßgeblichen Grundvoraussetzungen bereits umgesetzt.
Obendrein sei es wichtig und richtig gewesen, den öffentlichen Interessen an der Energieversorgung im Allgemeinen und dem Projekt im Besonderen mit der Gründung der AöR Rechnung zu tragen. Mit der geplanten Betriebsführung durch die Verbandsgemeindewerke Hachenburg profitiere man von dem dort vorhandenen Know-how, das eine gute Aufgabenerledigung erwarten lasse.
Dass umweltfreundliche und naturschutzverträgliche Energie in Bürgerhand in der Verbandsgemeinde Hachenburg gewollt sei, bestätigten nicht zuletzt die unzähligen Interessenten, die ihren finanziellen Beitrag leisten wollten. Sobald eine belastbare Aussage zur Realisierbarkeit getroffen werden könne, werde man gemeinsam mit den Projektpartnern vor Ort Informationsveranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürgern durchführen, so Greis.
Für die beteiligten Bürgerenergiegesellschaften erklärte der Geschäftsführer der Alternativen Energie Kroppacher Schweiz GmbH & Co. KG (AEKS), Karl-Heinz Groß, der auch Mitglied des BUND ist, dass der Klimaschutz auch eine hohe Bedeutung für den Naturschutz habe. Es sei für ihn selbstverständlich, dass die örtlichen Belange des Natur- und Artenschutzes beachtet würden.
Die Arbeitsgemeinschaft Oberholz, bestehend aus der AEKS, der Maxwäll-Energie Genossenschaft eG und der WÄLLER ENERGIE eG, habe auf Basis der bereits vorliegenden Untersuchungen einen Gutachter damit beauftragt, über Frühjahr, Sommer und Herbst insbesondere die örtliche Vogelwelt und die Fledermäuse zu beobachten.
Da der Bau einer Windkraftanlage immer einen Eingriff in den Naturhaushalt bedeute, seien in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden entsprechende Ersatz und Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen worden, die durchweg zu einer Aufwertung des Naturhaushaltes geführt haben. So sei beispielsweise für den Windpark Hartenfelser Kopf das von allen Naturschützern begrüßte Naturschutzgebiet bei Mündersbach realisiert worden.
Karl-Heinz Groß betonte abschließend, dass die in der Verbandsgemeinde Hachenburg vorgesehene Bürgerbeteiligung den Forderungen des BUND nach einer dezentralen Erzeugung regenerativer Energien in Bürgerhand entspreche.
Die Vertragspartner bei der Unterzeichnung der Pachtverträge.
hintere Reihe, von links: Karl-Heinz Groß (AEKS), Daniel Rahn (WÄLLER ENERGIE eG), Peter Müller (Maxwäll-Energie Genossenschaft eG), Gabriele Greis, Peter Bräuer (AEKS)
vordere Reihe, von links: Heinz Schneider (OB Steinebach), Beate Salzer (OB Alpenrod), Frank Petmecky (OB