Quelle: RZ Altenkirchen, Betzdorf vom Mittwoch, 24. Oktober 2012, Seite 18
Leserbriefe
Energie Die Ausführungen des BUND-Mitgliedes Hagemann über Windkraft und Naturschutz in der WZ vom 2. Oktober stoßen auf Kritik
„Ewig-gestrige Allesverneiner“
Wir befinden uns im Jahre 2012 – nach Tschernobyl, Fukushima & Co.: Europas Atomkraftwerke haben noch immer vielfache Sicherheitsmängel, Kohlekraftwerke und andere Luftverpester beschleunigen den gefährlichen Klimawandel, und alle reden von der dringend notwendigen Energiewende zum Schutz unserer Umwelt. Ganz Rheinland-Pfalz? Nein! Einige unbelehrbare, „ewig-gestrige Allesverneiner“ von Verbänden, die angeblich unsere Umwelt schützen wollen, tun genau das Gegenteil und versuchen, reflexartig saubere Windenergie zu verteufeln, wo es nur geht! Schlüssige und zu Ende gedachte Alternativen nennen sie wohlweislich aber nicht! Zunehmende Unwetter, Dürren, Missernten und weltweite Hungerkatastrophen, verpestete Atemluft und saurer Regen werden irgendwann nicht nur Rotmilan, Schwarzstorch und Co. massiv bedrohen, sondern vor allem auch Menschen!
Die heutigen „Allesverneiner“ in BUND, Nabu und sonst wo können sich dann nicht mehr erinnern oder nicht mehr gefragt werden, und im Übrigen, so dürften sie sagen, hätte die Politik ja das Ganze sehen und abwägen müssen. Man hätte ihren „konservativen, verbandsgesteuerten Tunnelblick“ ja nicht überbewerten oder sich dahinter verstecken müssen. Wir können daher dem erfahrenen und versierten BUND-Experten Hagemann nicht genug dafür danken, dass er mit seinem Zeitungsbeitrag und Positionspapier versachlicht und entzaubert hat. Insbesondere hat Herr Hagemann die realitätsfernen und oft verklausulierten Forderungen übersetzt und damit deren absurde Konsequenzen verdeutlicht.
Übrigens, auf Bundesebene fährt der BUND eine ganz andere verantwortungsvolle Linie, abgestimmt mit allen seinen Gremien! Zitat aus dem aktuellen BUND-Mitgliedermagazin: „Strom aus Windenergie zu erzeugen, das hat für eine zukunftsfähige Energieversorgung hohen Stellenwert. (…) In Naturparks, Landschaftsschutzgebieten und im Wald sollte die Nutzung der Windkraft möglich sein – gerade um andere Schutzgebiete freihalten zu können. (…) Statistisch gesehen, wird in den 35 Jahren Laufzeit eines Windrads einmal ein Rotmilan getötet.“
Fazit: Rette man uns also vor „realitätsfernen Pseudorettern“, deren überzogene Forderungen auch einen Verbandsmachtmissbrauch darstellen und noch nicht einmal den Milan retten, da ohne Energiewende und daraufhin folgenden Klimawandel auch deren Umwelt massiv bedroht wird.
Manfred Müller, Rückeroth, Bündnis90/Die Grünen Selters und BUND-Mitglied