Regionalförderung 2021

Friedrich Hagemann, Aufsichtsratsvorsitzender Maxwäll (links) und Fred Jüngerich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld bei der symbolischen Scheckübergabe.

Die Energiegenossen von Maxwäll beschlossen auf ihrer Generalversammlung im September, sich mit den Flutopfern im Ahrtal solidarisch zu zeigen. Auf Vorschlag der Mitglieder wurde der mit 5.000 € gefüllte Fördertopf glatt verdoppelt, um ganz gezielt den Menschen zu helfen, die durch die Katastrophe im Juli ihr Hab und Gut verloren haben und die noch heute unter den Folgen der Katastrophe physisch wie psychisch leiden. Im Westerwald hat sich eine Vielfalt von Initiativen gebildet, die den Nachbarn jenseits des Rheins Hilfe leisten wollen und deren Arbeit einer Unterstützung bedarf.

Über den größten Scheck konnte sich der Bürgermeister Fred Jüngerich von der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld freuen. Zielgruppe für die Hilfen der Altenkirchener sind die Kinder, die vielleicht am schwersten von der Flut betroffen wurden. Die Initiative, einzelnen Ortsgemeinden bei der Wiederherstellung der von der Flut weggespülten Spielplätze für Kinder zu helfen, wird von Maxwäll Energie gefördert. Die Mitarbeiter des Bauhofs haben sich bereiterklärt, unentgeltlich mit Maschineneinsatz die Gelände in der Ortsgemeinde Liersch und in Ahrweiler wiederherzustellen, aber für die Spielgeräte fehlte das Geld. Für deren Beschaffung stellte die Energiegenossenschaft 2.000 € bereit.  

Eine andere Art der Hilfe hat sich der Verein „Wäller helfen“ einfallen lassen, das Netzwerk für Nachbarschaftshilfe aus Westerburg. Die Mitglieder des Vereins fragen regelmäßig bei öffentlichen Stellen im Ahrtal an, wo der Schuh drückt. Dann beschaffen sie das Benötigte und liefern es vor Ort. „Das kann für Fahrräder oder Radiatoren draufgehen, aber auch für Lebensmittel“, berichtete der Vereinsvorsitzende Björn Flick. 120.000 € hat der Verein bereits als Sachgaben ins Ahrtal gebracht – für Maxwäll ein Anlass, den Verein mit 1.500 € zu unterstützen. 

Viele der Menschen im Ahrtal sind durch das Ereignis des Hochwassers noch immer traumatisiert. Zur Bewältigung des Traumas hat sich, gefördert vom Kulturwerk Rheinland-Pfalz, eine Künstlerinitiative „AHRt“ gebildet, die eine Wanderausstellung herstellen wird, um die leidvollen Erfahrungen der Zerstörung aufzuarbeiten. Friedrich Hagemann, der Aufsichtsratsvorsitzende von Maxwäll freute sich, zur Entstehung dieser Wanderausstellung 1.000 € beitragen zu können. 

Der Wille zu spontaner Hilfe für die Flutopfer kam auch von Seiten des „Westerwälder Initiativen und Betriebe Netzes“ (WIBeN). Handwerker dieses Netzwerks fahren ins Ahrtal, um vor Ort mit anzupacken. Damit die Einzelnen nicht allzu sehr zubuttern müssen, hat WIBeN einen Reisekostenfond gebildet, der von der Energiegenossenschaft mit 500 € aufgefüllt wird. 

Außer den vielfältigen Hilfen der Wäller für das Ahrtal gab es aber auch zahlreiche andere Gruppen, Vereine oder Initiativen, die durch ihre Arbeit die Region des Westerwalds bereichern. Es gab so viele Bewerbungen und Vorschläge, dass nur ein Teil bedacht werden konnte, was seitens der mitwirkenden „Maxwäller“ bedauert wurde. Je 1.000 € erhielten das Haus Felsenkeller, das sein Außengelände für umweltpädagogische Zwecke neugestalten wird, und die Jugendkunstschule, die damit Arbeitsmittel beschafft, um einen weiteren Platz für einen Praktikanten zu ermöglichen. 

Der Verein „Wäller helfen“ wurde gleich doppelt bedacht; er erhielt außer der Ahrtal-Hilfe auch eine Zuwendung für seine als Klimaschutzprojekt gedachte Baumpflanzaktion in den drei rheinland-pfälzischen Westerwaldkreisen.  Eine Zuwendung erhielt auch das Repair-Café des Kulturwerks Wissen für die Anschaffung von Werkzeug für die gute Idee, Gerätschaften zu erhalten statt sie wegzuwerfen. Die Ortsgemeinde Boden bei Montabaur wurde für die Anlegung einer Wildblumenwiese im Rahmen eines kommunalen Mehrgenerationenprojekts mit einer Geldprämie ausgezeichnet. Eine Förderung, verbunden mit einem Lob für die Integrationsarbeit, erhielt der Verein Backes e.V. aus Selters für sein Angebot „Mama lernt Deutsch“, bei dem lange in Deutschland lebende Migrantinnen Unterricht in der deutschen Sprache erteilt wird. Schließlich wurde auch das Kulturbüro Rheinland-Pfalz für seine gelungene Aktion seines sommerlichen Veranstaltungszelts auf der Altenkirchener „Glockenspitze“ als Open-Air-Bühne in Corona-Zeiten prämiert.